Was ist moritz schlick?

Moritz Schlick war ein Philosoph und Physiker und gilt als einer der Hauptvertreter des Wiener Kreises, einer Gruppe von Wissenschaftlern und Philosophen, die sich in den 1920er Jahren in Wien bildete und sich mit wissenschaftlicher Erkenntnistheorie und logischer Analyse beschäftigte.

Schlick wurde am 14. April 1882 in Berlin geboren und studierte Physik und Mathematik in Berlin, Heidelberg und Lausanne. Nach seiner Promotion in Lausanne im Jahr 1904 arbeitete er als Assistent von Max Planck an der Universität Berlin. Später wurde er Professor für Naturphilosophie an der Universität Kiel.

1918 erhielt Schlick einen Ruf auf den Lehrstuhl für Naturphilosophie an der Universität Wien, wo er die Wiener Schule des Positivismus mitbegründete. Die Wiener Schule machte sich zur Aufgabe, alle philosophischen Fragen auf die Analyse von Sprache und Logik zu reduzieren und so den Positivismus zu fördern.

Schlick legte großen Wert auf die Verbindung von wissenschaftlicher Erkenntnis und philosophischer Reflexion. Er entwickelte eine Erkenntnistheorie, die auf dem Konzept des logischen Empirismus basierte. Dabei betonte er, dass wissenschaftliche Aussagen nur dann gültig sind, wenn sie auf Beobachtung und Messung basieren.

Schlick engagierte sich auch in der Politik und war Mitglied der Sozialdemokratischen Partei. In den politisch instabilen Jahren nach dem Ersten Weltkrieg setzte er sich für eine demokratische Entwicklung Österreichs ein.

Leider wurde Schlick Opfer des Nationalsozialismus. Am 22. Juni 1936 wurde er von einem ehemaligen Studenten, der von den Ideologien des Nationalsozialismus beeinflusst war, vor seinem Büro in Wien erschossen.

Moritz Schlicks Werk und sein Einfluss auf die Philosophie und Wissenschaftstheorie sind bis heute von Bedeutung. Er prägte das Denken des Wiener Kreises und trug zur Entwicklung des logischen Empirismus bei.

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